Im April kam Dr. med. Birgit Heisler-Arndt als neue Ärztliche Leiterin in unsere Klinik Nordseedeich. Und in ihren ersten 100 Tagen hat die Fachärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapie bereits einiges auf den Weg gebracht. Sie sprüht nur so von vielen Ideen, von denen nicht nur ihre rund 40 Mitarbeiter*innen bestehend aus den Ärzte-, Psychologen-, Pflege-, Physiotherapie- und Ernährungsberatungs-Teams, sondern vor allem unsere großen und kleinen Patient*innen enorm profitieren. Ein wahrer Glücksgriff für unsere Kurklinik!
Dass die engagierte Ärztin vom südlichen Freiburg im Breisgau zu uns in den hohen Norden nach Friedrichskoog ans Wattenmeer gekommen ist, darüber kann sich unsere Klinik glücklich schätzen. Denn eigentlich sollte es ganz woanders hin gehen, nämlich Downunder nach Australien, um im Outback ärztliche Hilfe zu leisten. Dass es am Ende nicht so kam, hat einen triftigen Grund: „Ich bin ein Familienmensch und kann von meinen drei Kindern und meinem Enkelkind nicht so lange getrennt sein“, sagt Dr. Birgit Heisler-Arndt und schmunzelt: „Außerdem spricht mein Mann fast kein Wort Englisch, das wäre etwas schwierig geworden.“ Sieg für die Nordsee!
Geboren ist Dr. Birgit Heisler-Arndt in Offenburg, Medizin studiert hat sie in Freiburg, lebte und arbeitete dort 30 Jahre lang. Bis 2016 leitete sie eine eigene Praxis für Allgemeinmedizin und Psychotherapie, war danach einige Zeit an einer Notfallmedizin-Praxis in Basel beschäftigt sowie viele Jahre in der Kinder- und Jugendarbeit tätig. „Die Arbeit mit Kindern war für mich immer das schönste. Ursprünglich wollte ich Kinderärztin werden“, sagt die 49-Jährige. Und weil sie nach Jahren unter hohen Belastungen mit einer teilweise 70-Stunden-Woche nun, da ihre eigenen Kinder erwachsen sind, etwas neues, ruhigeres anfangen wollte, hat sie sich bei den Kliniken der Arbeitsgemeinschaft Eltern & Kind Kliniken in Norddeutschland beworben und für die Klinik Nordseedeich den Zuschlag erhalten.
„Ich war von Anfang an angetan von der Atmosphäre, die in der Klinik Nordseedeich herrscht. Alle haben sich sehr um mich bemüht und die Klinik ist sehr gut aufgestellt“, schildert Dr. Heisler-Arndt ihren „Einstand“. Seit 100 Tagen nun trägt die neue ärztliche Leiterin dazu bei, die medizinische Abteilung der Klinik zu verzahnen, damit alle miteinander zum Wohl der Patienten arbeiten können. Sie hat erkannt: „Luft nach oben ist immer, um alles so zu organisieren, dass die Patientenversorgung optimiert wird.“ Und dazu hat Dr. Heisler-Arndt in ihren ersten 100 Tagen bereits einiges verändert. Vor allem in der Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen. Sie ist dabei auf einem guten Weg, die Mitarbeiter*innen mit ins Boot zu holen, die Abläufe weiterzuentwickeln, um so ein gutes, zufriedenes und effektives Arbeitsklima zu schaffen und dadurch die Patientenzufriedenheit weiter zu verbessern.
Dr. Birgit Heisler-Arndt: „Mein Ziel ist es, dass die Patient*innen nach drei Wochen Kuraufenthalt in unserer Klinik sagen: "Wir hatten eine schöne Zeit für unsere Familie, uns geht es wieder gut und wir fahren gestärkt nach Hause". Darauf will ich hinarbeiten und freue mich, dass mich die Klinikleitung dabei in allen Bereichen unterstützt, wenn ich wieder mal eine meiner Ideen in den Raum werfe. Dass ich diese Ideen und schönen Gedanken daher auch angehen und umsetzen kann, um Mütter, Väter und Kinder zu stärken, das lässt mich mit Freude in die Zukunft blicken.“
Eine solche Idee von ihr ist die Einführung einer „Asthmaschulung“ in der Klinik. Dr. Heisler-Arndt ist Asthmatrainerin und weiß um die schwierige Situation der Betroffenen. „In Deutschland wird noch viel zu wenig in dieser Richtung getan. Hier könnte unsere Kurklinik ein Zeichen setzen, ja Leuchtturmprojekt werden“, sagt sie. Und unser Klinikstandort an der Nordsee mit dem heilsamen Meeresklima sei für Asthmatiker dazu geradezu prädestiniert.
Apropos Nordsee: Vom Wattenmeer hat Dr. Heisler-Arndt in den ersten 100 Tagen an der Nordsee noch gar wirklich was gesehen. „Ich war vielleicht bis jetzt drei Mal am Strand - und da war das Meer meistens weg“, lacht das frisch gebackene Nordlicht und schmunzelt: „Mein Mann witzelt schon, ich sei unter falschen Voraussetzungen nach Friedrichskoog gelockt worden, weil die Nordsee ja nie da ist.“ Persönlich ist sie schon dabei sich im hohen Norden einzugewöhnen, sie ist gerne in der Natur und trainiert ihre Belgische Schäferhündin Raya zum Menschensuchhund (Mantrailer). Nein, mit dem Schwarzwald in Freiburg kann man das Watt nicht vergleichen. Doch Dr. Birgit Heisler-Arndt ist schon (fast) im Norden angekommen: „Jetzt habe ich zwei Zuhause – und damit bin ich wohl ziemlich privilegiert.“ Eines jedenfalls hat sie gleich gelernt: „Man darf zur Begrüßung nicht Moinmoin sagen, sonst gilt man als Schwätzer oder wie man hier sagt als "Schnacker".
Stimmt, einmal Moin reicht – noch einmal: herzlich willkommen in Friedrichskoog, Frau Doktor!